Tut nichts – der Jude wird verbrannt! Eine Diskussion unter Humanisten

Ein Gespräch aus „Nathan der Weise“, das Hohelied der Toleranz und der Verständigung unter den Religionen und was uns die „Ringparabel“ gelehrt hat. Wenn das in der Schule durchgenommen wurde (wird heute wohl nicht mehr gelesen) hat man die Toleranz des weisen Juden, des Nathan, verinnerlichen können.

Es gibt da aber zur Einstimmung ein Gespräch zwischen dem Tempelherrn, einem naiven Christen und dem Patriarchen, einem konservativen Kleriker. Der Tempelherr versucht Erklärungen für die edle Tat eines Juden beizubringen und sein Handeln (nämlich die Rettung und Aufnahme eines Christenmädchens) begreiflich zu machen. Für den Patriarchen ist das natürlich ein Verbrechen und er hat nur als Antwort: „Tut nichts, der Jude wird verbrannt“.

Das mit der Toleranz kommt dann schon und Lessing kriegt die Kurve recht elegant. Alle sind dann zufrieden, glücklich und edel bis zum „geht nicht mehr“. Bravo!

Aber die Diskussionen ähneln einander. Es geht aber nicht mehr um die Religion, es geht um die Waffen. Die Forderung nach Waffenverboten ist heute moralische Pflicht und nur so – das glauben manche – kann man die Kriminalitätsprobleme der heutigen Zeit lösen. Jetzt ist der kanadische Premier dran, der die Probleme der USA mit einem kanadischen Waffengesetz lösen möchte. Man müsse ja nur in Kanada die Waffen verbieten und schon gibt es in der USA keine Amokläufe mehr. Interessant und der Jude wurd verbrannt – schon ist die Welt wieder in Ordnung.

Trudeau vergißt natürlich, daß es schon einmal einen Versuch in Kanada gegeben hat, ein solches Waffenverbot durchzusetzen. Es hätte ganz harmlos beginnen sollen, mit einer Registrierungpflicht nämlich, wo man dann ganz bequem die brav registrierten Waffen verbieten und enteignen hätte können. Der Veruch hat einige Millionen Dollar gekostet, ist aber gescheitert. Die Kanadier (vor allem die Indianer dort) haben sich das nicht gefallen lassen und die ganze Geschichte ist abgeblasen worden. Man hat nämlich damit argumentiert, daß der Waffenbesitz ein Menschenrecht sei und den Indianern auch eigens verfassungsmäßig zugesichert worden sei.

Aus der Traum, lieber Herr Präsident, bei Corona hat es ja auch nicht funktioniert. Und das mit den Judenverbrennungen wird auch nicht gehen – siehe Nathan.