Hätte ich den Löwen Cecil geschossen?
Nein, sicher nicht. Ich erlege keine Tiere, die einen Namen haben. Die meisten Jäger hier wissen, daß es in manchen Revieren – vor allem bei den Bundesforsten – durchaus der Brauch ist, Hirschen Namen zu geben, auch damit man sie identifizieren kann. Einen Hirschen mit den Namen „Hansi“, „Burli“ oder „Maxi“ hätte ich nie erlegt und wäre mir das angetragen worden, hätte ich beinhart verweigert.
Also den „Cecil“ hätte ich verschont. Das heißt aber nicht, daß ich keinen Löwen schießen würde, wenn ich das Geld dazu aufbringen wollte. Vor allem mit dem Bogen würde mich das schon reizen, wird aber wohl nicht sein. Dort wo ich jage, ist kein Löwe zu Hause und ein Leopard wird sich nicht in die Gefahr bringen, in die Reichweite meines Bogens zu kommen. Ein Gepard übrigens auch nicht.
Da fällt mir ein, daß der jetzt so angefeindete Jäger und Erleger des Löwen Cecil ein Zahnarzt ist und das bringt mich auf meinen Leopardenzahn, der immer noch in meinem „Gehege der Zähne“ zu Haus ist und weiter treu und unverdrossen seinen Dienst versieht. Mein Freund und Mitjäger, nämlich der Zahnarzt, der mir das eingepflanzt hat ist ein Mann, der zu solchen Scherzen aufgelegt ist. Er hat einmal den Unterkiefer eines von ihm erlegten Rehbocks mit einer Goldkrone ausgestattet, was bei der Trophäenschau auf einiges Erstaunen gestoßen ist.
Der Löwe Cecil ist also erlegt und wird ausgestopft. Mit dem Diktator Mugabe würden das auch viele Leute gerne machen, der ist aber inzwischen zum Liebling der Tierfreunde avanciert, woraus man erkennen kann, daß es mit deren Intelligenz und Ethik nicht so weit her ist, wie die meisten Leute glauben.
“Im übrigen denke ich, daß der Herr Verteidigungsminister ein Feigling ist. Denn er traut sich nicht, mir ein Interview zu geben. Und ich meine, daß es Österreich nicht verdient, einen Feigling als Verteidigungsminister zu haben.”
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