Wer kauft zurück?
Zur großen Freude der Politiker gab es in Kanada einen schönen Amoklauf. Anlaß für interessante Anlaßgesetzgebung. Der Täter ist tot, erschossen. So weit, so gut.
Aber die Reaktion der Politik ließ nicht lange auf sich warten: Der Premier Trudeau kündigte flugs eine Verschärfung des Waffenrechtes in Kanada an, wobei das Gesetz dort ohnehin schon recht streng ist.
Klar, daß einem Politiker bei so was nie was Besseres einfällt – außer er heißt Trump. Aber alle freuen sich schon, vor allem die Zeitungen und der ORF. Keine Amokläufe mehr in Kanada. Und Amokläufe sind dann überhaupt verboten. Danke, lieber Premierminister. Dieser Bursche ist ja ohnehin der Liebling der belämmerten Frauen. Und jetzt das. Ein Zeichen der Entschlossenheit ist gesetzt. Zumindest in Kanada.
Der Premierminister hat ohnehin schon lange versprochen, sogenannte „Angriffswaffen“ (was immer das sein mag) zu verbieten und bereits legal gekaufte „zurückzukaufen“.
Nun wird möglicherweise das ins Gesetz kommen. Wie es aussehen wird, wissen wir noch nicht. Immerhin erinnern sich kundige Fachleute, daß in Kanada die Registrierung von Waffen nach EU-Muster kläglich gescheitert ist, was aber die meisten längst vergessen haben. Die Geschichte hat, so ich mich richtig erinnere, mehrere Milliarden Dollar gekostet und ist aber eingestellt worden, weil es einfach nicht funktioniert hat.
Und jetzt sollen „besonders gefährliche Waffen“ zurückgekauft werden. Wer aber kauft zurück? Der Staat, wer anderer aber kann es doch nicht sein? Aber der Staat hat doch die Waffen gar nicht verkauft? Warum kann er also die Waffen „zurück“kaufen, wenn er sie gar nicht verkauft hat?
Natürlich ist das Ganze ein gigantischer Betrug. Wir hatten das schon in Australien und auch in Neuseeland. Rückkauf ist also ein anderes Wort für eine veritable Enteignung, nur daß man halt eine Entschädigung dafür bekommt. Wie hoch die aber sein wird, weiß keiner. Ist auch egal. Hauptsache die Waffen hat der Staat, der ja sicher nur das Beste damit machen wird. Er wird das – wie auch in Australien passiert – verschlampen und veruntreuen. In Neuseeland war es nicht anders. Viele der „zurückgekauften“ Waffen sind dann in den Händen von Kriminellen wieder aufgetaucht.
Man mißtraue also jeder Regierung. Und ganz besonders, wenn es um Waffen geht und der Staat zwangsweise etwas kaufen will, was ihm aber nie gehört hat. Denn er will es nur den rechtmäßigen Besitzern wegnehmen und entweder vernichten oder veruntreuen. Beides steht dem Staat nicht zu und den Politikern schon gar nicht.
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