Asyl und das Geld – ein Bericht von irgendeiner Grenze

Wenn also die duch viele Länder geflohenen Schutzsuchenden an unseren Grenzen ankommen, werden sie natürlich entsprechend empfangen und begrüßt. Das gehört sich so, meine ich. Begrüßung ist wichtig. Die Mädchenriege mit den „Willkommens“-Transparenten hat sich inzwischen verflüchtigt – die wissen schon warum, denn sie werden die Wohltaten der kraftstrotzenden jungen Männer noch früh genug erfahren und manchmal sterben sie halt daran, kann man nichts machen.

Ich stehe natürlich nicht mehr an der Grenze, bin ja schon viel zu alt dafür. Aber ich höre Berichte des dort abgeordnenten uniformierten Empfangskommitees. Woher diese Berichte kommen, sage ich nicht, es könnte ja die verlangte Wilkommenskultur stören.

Also – wenn ein solcher Geflüchteter, also ein Schutzsuchender, an die Grenze kommt, ist sein erstes Wort. „Asyl“. Das wird ihm auch gewährt, ohne weitere Prüfung, ohne Kontrolle. Aber schon das nächste Wort (oder die nächsten Worte) lauten: „Wo ist Geld?“ oder bei besseren Deutschkenntnissen: „Wo ist mein Geld?“ Wieviel das zu sein hat, hat ihm der Schlepper vorher gesagt. Das kriegt er natürlich auch, aber erst dort, wo er sich dann gemeldet hat. Unser Empfangskommittee darf nichts anderes sagen. Daher geht alles glatt vonstatten. Und friedlich.

Jetzt aber frage ich: Was ist, wenn es kein Asyl gibt? Was ist, wenn es kein Geld gibt und schon gar nicht „mein Geld“?

Drehen die Herren (sind ja nur Herren) Schutzsuchenden (oder Geldsuchenden) wieder um? wohin werden sie dann gehen (oder wandern)? Zurück wohl nicht.

Fragen über Fragen. Ich kann sie nicht beantworten. Aber unsere Politik schon. Sie könnte. Und wenn die Antwort lautet: Hier gibt es kein Asyl! Hier gibt es kein Geld! Was wird dann sein? Was macht dann unsere Politik? Wird sie das aushalten? Ich weiß es nicht. Wer es aber gut aushalten wird, das weiß ich schon: mir kommt vor, der österreichische Steuerzahler. Aber der hält ohnehin viel zu viel aus – sogar unsere Regierung.