Der Roland Girtler ist schuld, daß ich mich jetzt wieder an die „Graphische“ erinnere. Lange Jahre war ich ja verbunden mit dieser einzigartigen Schule, habe den Unterricht von meinem Vater nach seiner Pensionierung übernommen und bis zu meiner eigenen Pensionierung weitergeführt. Ich hatte wirklich gute und auch bemerkenswerte Schüler, viele Maturazeitungen erinnern mich noch daran.
Manche meiner Schüler waren wirklich sehr erfolgreich und ich bin heute noch recht stolz auf sie. Einen davon besuche ich auch recht häufig, schon aus eigenem Interesse, der führt nämlich eine der bedeutendsten Waffenhandlungen Österreichs. „Austriaarms“ heißt die übrigens und viele meiner Leser werden sie auch kennen und schätzen. Schon allein die Räumlichkeiten sind sehenswert.
Aber gut. Den Unterricht an der „Graphischen“ habe ich sehr genossen und ich glaube, die meisten meiner Schüler auch. Auch sportlich habe ich mich damals engagiert, als Hilfsschilehrer etwa oder als Reitlehrer, was ich halt so konnte.
Zurück zur Gautschfeier:
Die Schüler konnten sich damals einen „Ehrengäutschling“ aussuchen, also jemand, der auch gegautscht wurde ohne Schüler gewesen zu sein, eine Urkunde bekommen hat und die Schüler nachher eingeladen und bewirtet hat.
Eine recht lustige Partie hat sich einmal den Heinz Werner Schimanko ausgesucht, eine recht bekannte Persönlichkeit damals und den in das Faß hineinzuschmeißen war wirklich keine so leichte Übung – gewehrt hat er sich nicht, was uns die Sache sehr leicht gemacht hat.
Natürlich hat Heinz Werner die ganze Bande nachher ins Moulin Rouge eingeladen, was ja Sinn und Zwecke der ganzen Übung gewesen ist.
Es hat sich dann eine recht intensive Freundschaft mit dem Schimanko und mir entwickelt und er hat mir dann zu einem meiner Geburtstage die „berühmte Dame aus der Torte“ spendiert, das vergesse ich sicher nie – auch meine damaligen Gäste nicht.
Schimanko ist leider schon lange tot und ich darf ihm jetzt – als Gegautschtem – ein herzlichstes „Gott grüß die Kunst“ nachrufen.
