Ein ganz böser Knabe
Dass Politiker ihre Wähler verarschen, ist ja nichts Neues. Dass sie sich verhalten wie unerzogene Kinder, stimmt auch sehr oft.
Aber einer schlägt alle:
Kinder spielen gern Eisenbahn. Der SPÖ-Knabe auch. Aber irgendwann wird die Eisenbahn fad, dann muss man berühmt werden. Also werkelt er sich in die SPÖ-Höhen, allwo er zweieinhalb Jahre bleibt, davon eineinhalb Jahre als Kanzler. Dann wird auch dieses fad. Abgewählt.
Kinder veranstalten gern ein Chaos im Kinderzimmer. Aufräumen ist nicht lustig, da rennt man lieber weg und sagt der Mama nix. Also, den Parteifeinden in diesem Fall. Drei Tage vorher noch schnell ein Foto am See, zu dem zwei Parteifeinde anreisen müssen, weil der Kleine sonst schreit. „Wir haben uns doch alle so lieb“ lautet die Botschaft.
Die Parteifeinde sind aber nicht lieb genug, daher läuft der Knabe weg. Es gibt doch Sachen, die noch viel spannender sind, nämlich als Spitzenkandidat bei der Europawahl antreten und natürlich gewinnen. (Aufs Gewinnen legen kleine Knaben sehr viel Wert!) Oder doch vielleicht zur Gazprom? Dort muss man nicht antreten und von bösen Menschen vielleicht gar nicht gewählt werden, dort kann man gleich unterschreiben. Aber dort ist man nicht berühmt. Außerdem kann man dort immer noch unterschreiben, wenn’s nix wird mit dem Europapräsidenten. Was im unaufgeräumten Kinderzimmer, sprich: in der Partei geschieht, ist in beiden Fällen egal.
Bis zur Europawahl kann der Knabe daher nicht zurücktreten, erst nachher. Bis dahin sind die bösen Parteifeinde damit beschäftigt, unentwegt über eine Nachfolge zu streiten und das Zimmer aufzuräumen, die Medien dürfen monatelang spekulieren und der Bürger, der ihn gewählt hat, darf sich weiterhin veräppelt fühlen.
Ist doch was, oder?
Liebe Grüße
Killercat
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