Kränkungen
Es gibt – wenn man es genau nimmt – nur jüdische Witze. Die allein sind gut, alles andere ist ein Abklatsch. Deutlich hat man das gesehen, als in einer Diskussionssendung behauptet wurde, Muslime hätten keinen Humor. Zum Gegenbeweis hat ein anwesender Imam ein paar mohammedanische Witze erzählt – sie waren nicht nur schlecht erzählt und sie waren noch dazu – jüdische Witze, auf Islam umgemodelt.
Es geht um Kränkungen. Ich will niemanden kränken, versuche, feinfühlig auf alle sogenannten Befindlichkeiten einzugehen. Manchmal aber hat das Grenzen.
Daher erzähle ich jetzt einen Witz, natürlich ein jüdischer:
Ein Bauer kommt zum Rabbi und bittet um Rat:
„Rebbe, ich habe einen Hahn und eine Henne, ein Huhn muß ich aber schlachten, wir haben Hunger, es geht nicht anders. Aber meine Frau sagt, wenn ich die Henne schlachte, kränkt sich der Hahn. Wenn ich aber den Hahn schlachte, kränkt sich die Henne? Was also soll ich tun?“
Der Rebbe sagt, er müsse klären und der Bauer möge den nächsten Tag wieder kommen, da werde er Bescheid geben. Gut, der Bauer kommt wieder und fragt um den Rat. Und der Rebbe sagt:
„Man schlachte den Hahn!“
Darauf der Bauer:
„Aber Rebbe, dann kränkt sich doch die Henne!“
Der Rebbe:
„Soll sie sich kränken!“
Sollen sie sich kränken. Wir können es nicht ändern.
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