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Schülerverblödung

Schülerverblödung

Ob das überhaupt heutzutage noch ein Thema ist – bei der Unterrichtsministerin – wage ich zu bezweifeln. Aber an der Verblödung unserer Jugend wirken nicht nur die Politiker und die Pädagogen (einige zumindest) begeistert mit, jetzt gesellt sich auch das Innenministerium, die Polizei und die LPD Wien dazu.

Eine junge Dame, die noch in die Schule geht, hat mir unlängst eine Broschüre mit dem Titel „Jugend Recht“ überreicht. Herausgegeben von der Obrigkeit, nämlich von den obigen amtlichen Stellen. Das werde in der Schule verteilt. Was ich dazu meine, ich sei ja vom Fach, Pädagoge mit 35 Unterrichtsjahren, Jurist und Sicherheitsexperte. Also habe ich mir das angesehen.

Zuerst einmal:

Das Titelblatt ist graphisch ansprechend gemacht. Vorne eine junge Polizeidame, im Hintergrund eher das Gewaltmonopol, Cobra-Mann mit Schutzausrüstung, MP im Anschlag und Motorradpolizist (gibt’s die überhaupt noch außer bei Staatsbesuchen?) mit der Hand an der Waffe. Gut, soll sein, wenn die Dschihadisten kommen, kann man ja nicht genug bewaffnet sein.

Impressum gibt es keines, Überschrift „Impressum“ ist zwar da, aber notwendiger Inhalt nicht. Eine Strafe wird es aber nicht geben, wenn schon die Chefität nicht weiß, was im Impressum stehen soll, wer soll dann strafen?

Die salbungsvollen Worte des Herrn Polizeipräsidenten kann ich getrost überspringen, von den Schülern wird sie sicher kein einziger lesen. Wird sogar er selber wissen.

Dann kommen rechtliche Belehrungen, die gar nicht so schlecht geschrieben sind. Auch das wird aber – meine Schüler kenne ich gut genug – auch keiner lesen. Vor allem nicht die, die es nötig hätten.

Dann kommt, wie man Polizist werden kann. Ist gar nicht so schwer, erfährt man. Allerdings erfährt man nicht, daß etwa 80% der Bewerber bei der Aufnahmsprüfung durchfallen, das hat der Herr Präsident nur mir verraten, hineingeschrieben hat er es nicht. Klar.

Natürlich wird vor Rechtsradikalismus intensiv gewarnt, vor dem Linksradikalismus nicht. Ich kenne mich aus. Sogar die islamische Radikalisierung wird erwähnt, aber nicht vergessen darauf hinzuweisen, daß in Wirklichkeit keiner der Mohammedaner das will und man das am besten mit dem Dialog bekämpft.

Dann kommt aber das Kapitel Waffen und ihre Gefahren. Beginnt mit einer gelogenen Geschichte, wo ein Hausbesitzer versehentlich einen Polizisten erschießt, weil er ihn für einen Einbrecher gehalten hat. Ist nie passiert, eine faustdicke Lüge also. Klar, daß man als Konsequenz einmahnt, nur das Gewaltmonopol solle Waffen tragen dürfen. Und überhaupt solle man sich nie bewaffnen, weil so wörtlich: „man immer den Kürzeren zieht, wenn man selbst eine Waffe hat“. Die übliche Trottelei unserer Sicherheitspolitiker also.

Auch sonst strotzt die Broschüre von Unsinnigkeiten, etwa daß man für das Führen einer CO2 Waffe einen Waffenpaß braucht. Und nach den Autoren des Machwerkes „gibt es Gewehre, die nach hinten schießen“.

Genug. Den Rest habe ich nicht mehr konsumiert. Ich habe mich wirklich einige Zeit erholen müssen, von soviel Blödsinn war mir leicht schlecht.

Eine dumme Broschüre, ein gefährliches Buch. Sollte nicht in Kinderhände kommen. Ich habe das daher anläßlich einer privaten Maifeier feierlich verbrannt.

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