Zeit für ein Gedicht
Diesmal von Christian Morgenstern und ich hoffe, ich kann das noch richtig zu zitieren, es geht etwa so:
Ein Hecht, vom heiligen Anton
Bekehrt, beschloß samt Frau und Sohn
Am vegetarischen Gedanken
Moralisch sich emporzuranken
Er aß seit jenem nur noch dies:
Seegras, Seerosen und Seegrieß
Doch Grieß, Gras, Rose floß oh Graus
Entsetzlich wieder hinten raus.
Der ganze Teich ward angesteckt
Fünfhundert Fische sind verreckt
Doch Sankt Anton gerufen eilig
Sprach nichts als: Heilig, Heilig, Heilig!
Das geht natürlich nicht gegen die Vegetarier. Es geht gegen die Borniertheit, gegen das Sendungsbewußtsein, gegen das Gutmenschentum, gegen das Besserwissen, gegen das Bessermachenwollen und das Erziehungsmonopol.
In Wahrheit ist es ein Gedicht gegen den Totalitarismus, also gegen die heutigen Grünen, die meinen, an ihrem Wesen müsse die Welt genesen, auch wenn alles zugrunde geht.
Es ist manchmal ganz gut, wenn man sich alte Gedichte gemerkt hat und sie hie und da aufsagen kann. Die heutigen Schüler lernen keine Gedichte mehr und wenn, sind sie von dem grauslichen Erich Fried. Die Welt muß einfach zugrunde gehen.
Gedichte lernen
Gibt’s heute nicht mehr. Aber: Das obige Gedicht habe ich nicht vollständig zusammengebracht. Ich habe dann meinen älteren Sohn gefragt. Der konnte das. In der Schule hat er das aber nicht gelernt. Irgendwie bin ich stolz.
]]>