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Wurstsemmelweitwurf

Wurstsemmelweitwurf

Ich habe in meinem Leben viele Banker kennengelernt. Fast alle waren wohlerzogen, trugen dunkle Anzüge, manchmal auch Hosenträger, einige rauchten dicke Zigarren. Sie haben freundlich gegrüßt, nicht öffentlich gerülpst oder gefurzt und haben das Buffet – wo Banker sind, gibt es immer ein Buffet – diskret leergefressen. Mit Wurstsemmeln oder Leberkäsesemmeln hat keiner herumgeworfen.

Familienväter waren natürlich auch einige darunter, das weiß man aber nie so genau. Jedenfalls hatten diese Banker immer Ehefrauen, manche auch mehrere – hintereinander versteht sich – nur der Scholten machte da eine Ausnahme.

Nun begab es sich in der Vorweihnachtszeit, daß der nächste Höchstwahrscheinlich-Bundeskanzler eine Party besuchte, wo ein ebensolches Exemplar, also Banker und Familienvater, anwesend war. Ob betrunken oder nicht – jedenfalls begann dieser höchst ehrenwerte Mann sein Mißfallen gegenüber dem Politiker dadurch kundzutun, indem er zuerst mit Eiswürfeln herumschoß und schließlich sogar zu einer Wurst- oder Leberkäsesemmel griff und diese auf das Objekt seines politischen Mißvergnügens warf.

Verträgt sich nicht mit der normalen Aufführung eines Bankers und Familienvaters, vor allem deshalb, weil man nicht mit Essen herumschmeißt. Das ist unehrenhaft und eine Sünde obendrein. Es wurde also versucht, den erwachsenen Lausbuben von seinem Verhalten abzubringen. Ob das wirklich zu einem blauen Auge geführt hat, möchte ich bezweifeln. Die Herren, die den Politiker normalerweise begleiten, wissen mit solchen Idioten verletzungsfrei umzugehen.

Jedenfalls eine Riesenaufregung in einem gewissen Teil der Zeitungen, vor allem die mit den vielen Inseraten haben eifrig berichtet. Was wirklich gewesen ist, wird man irgendwann erfahren, erfahrene Beobachter der heimischen Innenpolitik wissen es aber schon heute.

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