Meine Mülltrennung

Früher hat man nicht „Müll“ gesagt, sondern „Mist“. Aber gut, Müll kommt aus Piefkinesien und wir alle – auch die Österreicher sagen das jetzt – sogar die jungen Leute, die sich an Autobahnen festpicken. Sie kennen nichts mehr anderes.

In meiner Jugend war mein erster Berufswunsch: Mistkübelfahrer. Die konnten nämlich an den Mistfahrzeugen einhändig angehängt mitfahren, das hat mir gewaltig imponiert. Ich habe aber dann leider studiert und einen anständigen Beruf erlernt, nebenbei.

Das ist aber nicht das Thema. Meine Mistkübler habe  ich immer sehr geschätzt und ihnen ein anständiges Trinkeld gegeben. Gehört sich so. Die Mistkübler haben auch die Notariatskammer betreut, die war in der Nähe, aber Trinkgeld haben sie dort keines bekommen, die Kammerdamen waren halt nicht so großzügig. Da habe ich dann, wenn ich selber in der Kammer war, entsprechend ausgeglichen. Klarerweise war ich daher bei meinen (verhinderten) Berufskollegen entsprechend beliebt. Kammer hin, Kammer her.

Also habe ich immer brav getrennt. Buntglas, Weißglas, Plastik, Papier und so weiter. Schon wegen der Umwelt und den Meeren, man versteht schon. Meine Mistkübler haben mich immer beobachtet beim Mülltrennen. Und eines Tages hat einer der orangen Herren (Frauenquoten hatten die noch nicht, jetzt übrigens auch noch nicht) gemeint:

„Aber Herr Dokter, lassens des, Wir haun doch eh alles in die selben Kisten eine!“

Na gut. Ich habe aber natürlich weiter getrennt, wie es sich gehört. Es könnt ja einer zuschauen, der nicht vom Fach ist.

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