Helden gibt es genug – nur das Fernsehen zeigt sie uns nicht

Eine wirklich schöne und gelungene Sendung. Helden in Österreich wurden da gezeigt, aber nicht wirklich, denn „Helden“ hat man nicht gesehen. Lebensretter sehr wohl, also Leute, die jemanden reanimiert haben, aus dem Wasser gerrettet haben oder sonstwie am Leben erhalten haben. Und richtig: ohne diese einsatzfreudigen Menschen, Menschen, die auch ihre kundige Hilfe angewendet hatten, wäre mancher nicht gerettet worden, hätte also nicht überlebt.

Bravo, sage ich und das sagt wohl jeder, der sich das angeschaut hat. Gut, daß es solche Leute gibt, und gut, daß es Leute gibt, die das machen und retten und auch die wissen, wie es geht.

Aber „Helden“ Helden sind das alle nicht gewesen. Das wären nämlich Menschen, die was riskieren, die etwas einsetzen, die auch ihre Gesundheit und möglicherweise auch das Leben in die Waagschale werfen, also der Feuerwehrmann, der ein Kind unterLebensgefahr aus dem Feuer herausbringt.

Nein, also einen solchen Helden haben wir nicht gesehen. Vielleicht hat es auch keinen gegeben, den man präsentieren konnte.

Helden sind rar geworden in unserem Land, denn wer setzt denn heute noch seine Gesundheit oder sein Leben ein, umodern geworden, so scheint es. Wer traut sich noch was, wer verteidigt jemanden, wer bewahrt jemanden davor,  Opfer zu werden vor einem Verbrechen? Gibts nicht mehr, kommt mir vor. Unsere Gesellschaft ist nicht mehr geeignet für Helden, unsere Gesellschaft bringt keine Helden mehr hervor. Verteidigen ist sehr riskant geworden, ist auch wirklich nicht beliebt und anerkannt schon gar nicht.

Übrigens: Verteidigt noch wer unsere Grenzen? Mir kommt vor, nicht einmal die, die dafür angestellt oder dafür beauftragt worden sind, nicht einmal die machen das mehr. Sonst stehen sie nämlich in der Zeitung und kommen nicht ins Fernsehen oder so, wie wir wissen, wie Vaterlandsverteidiger halt in das Fernsehen kommen. Nicht als Helden, wir verstehen.