In der Wüste
War ich auch einmal und es war sehr lehrreich und das kam so: Ein alter Freund hat mich vor vielen Jahren ersucht, ihn in die Wüste zu begleiten und hilfreich zu sein. Habe ich natürlich gerne gemacht.
Es war aber gar nicht die Wüste und wo wir waren, sage ich schon gar nicht, sondern irgendwo in den Emiraten. Es ging um eine Ausstellung, die Messehallen waren ganz neu errichtet, mitten in der Wüste, mit allem erdenklichen Komfort. Was wir dort verkauft haben, sage ich auch nicht, aber wer mich kennt, kann es sich zusammenreimen.
Also es geht um die Ausstellungshallen, genauer gesagt um die sanitären Anlagen und darum, wie die dort heimischen Menschen damit umgegangen sind.
Zuerst einmal: besseres Publikum, wirklich reiche Menschen, aber keine Frauen. Auch kein „normales“ Publikum, also kein Durchschnitt, das sonst auf einer Messe zu finden ist. Elitär das Ganze eben. Die Bediensteten, alle Nicht-Araber, also bessere Sklaven meist aus den Philippinen oder Bangladesh. Die haben aber wirklich fleißig geputzt und gearbeitet, weil ein Araber arbeitet ja nichts, wie wir alle wissen. Das sind ja auch die Herren dort. Anschaffer und keine Arbeiter.
Nun zu den Sanitäranlagen, sprich Häuseln. Ganz westlich picco bello. Aber nicht lange. Denn nach etwa einer halben Stunde war alles unglaublich verschweint, alles ist geschwommen, weil die Herrn Araber die Toiletten nach islamischer Art benützen. Das heißt, sie stellen sich oben drauf, was hineinfällt ist gut, was danebengeht, geht halt daneben. Wasser wird verschwendet und bleibt am Boden.
Aber die Sklaven haben alles wieder fleißig geputzt und bald war es wieder sauber, bis die nächsten Benutzer kamen. Wir haben natürlich unsere Gewohnheiten darauf abgestimmt und sind dann dorthin gegangen, wenn alles wieder sauber war, aber eben nicht lange.
Ich weiß jetzt, woher der Ausdruck „shithole“ für diese Gegenden kommt. Nur ist nicht immer jemand da, der putzt.
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