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Sicherheit auf der Jagd – diesmal in Namibia

Weil es gerade paßt und ich den alten Text wieder einmal bringen möchte:

Sicherheit auf der Jagd – diesmal in Namibia

In Namibia ist vieles anders als daheim. Das Wild ist anders, die Art zu jagen ist anders, das Jagdgebiet ist riesig und der Jäger muß manchmal sehr schnell sein.

Daher einige Ratschläge, Richtlinien und Hinweise, bevor es hinausgeht in die wunderbare Natur Namibias.

Zuerst etwas über die Sicherheit:

Natürlich kann jeder Jäger mit seiner Waffe sicher umgehen. Er hat es ja lange gelernt und praktiziert. Hoffentlich. Aber trotzdem: Die wichtigsten Regeln sollen nochmals in Erinnerung gerufen werden:

  1. Die Waffe ist so zu handhaben, als wäre sie geladen, gespannt und entsichert. Auch dann, wenn sie tatsächlich gesichert oder entspannt ist.
  2. Achtung auf die Mündung! Die Mündung einer Waffe darf – sei es absichtlich oder unabsichtlich – nur auf etwas gerichtet werden, das man töten, verletzen oder zerstören möchte.
  3. Der Finger kommt erst an den Abzug, wenn das Ziel erkannt ist und geschossen werden soll. Sonst ist der Abzugsfinger immer gerade und befindet sich weder im noch am Abzugsbügel.
  4. Es gibt viele Arten von Sicherungen. Manche wirken auf den Abzug, manche auf den Schlagbolzen. Manche sind sicher, manche weniger. Es gibt auch Spannschlösser. Das alles sind mechanische Vorrichtungen, die auch kaputtgehen können, ohne daß man es wahrnimmt. Absolut sicher ist nur eine entladene Waffe. Ist die Waffe entladen, muß das für die Umstehenden deutlich zu erkennen sein. Also: Repetierer – Schloß offen, Kipplaufgewehr – geknickt.
  5. Beim Aufsteigen auf das Auto, beim Absteigen, beim Übersteigen eines Zaunes, beim Ersteigen des Hochstandes oder bei Klettereien ist die Waffe entladen. Aber wirklich.
  6. Auf den Stecher sollte man besser verzichten, auch wenn man daran gewöhnt ist. Von der Präzision her bringt er nichts, er ist aber in manchen Jagdsituationen ein unakzeptables Risiko.
  7. Ziel- und Anschlagübungen im Zimmer sind zu unterlassen. Die Wände der Häuser sind meistens nicht schußfest.
  8. Munition soll man nicht lange in der prallen Sonne liegen lassen. Das kann beim Schuß unerwartete Gasdrucksteigerungen zur Folge haben.

Auf der Jagd:

  1. Einschießen der Jagdwaffe ist unerläßlich. Afrikanische Temperaturen und Luftdruck führen in der Regel zu Treffpunktverlagerungen (meistens Hochschuß) gegenüber den heimischen Werten. Erst eine Gruppe von drei (besser fünf) Schüssen ist aussagekräftig genug, um am Zielfernrohr herumzustellen. Gruppieren geht über studieren.
  2. Afrikanisches Wild ist anatomisch vielfach anders gebaut als europäisches. Das Herz sitzt meistens tiefer als man es von zu Hause gewöhnt ist. Die wirksamsten Trefferzonen sollte man sich vor der Jagd zeigen lassen.
  3. Der Jagdführer spricht das Wild an und gibt den Schuß frei. Der Jäger ist für den Schuß verantwortlich. Eigenmächtige Schußabgabe ist nicht gestattet.
  4. Beim Pirschen und bei der Nachsuche geht der Jäger hinter dem Jagdführer, außer es wird anders eingeteilt. Auf die Mündungssicherheit ist dabei besonders zu achten.
  5. Kann der Jäger das Wild nicht sehen oder ist es verdeckt, muß das mit dem Jagdführer abgesprochen werden. Merke: Afrikanische Büsche lenken jedes Geschoß zuverlässig ab.
  6. Beim Schuß von einer Auflage ist zu kontrollieren, ob der Lauf freie Schußbahn hat und nirgends aufliegt. Das kann man im Zielfernrohr oft nicht sehen.
  7. Nach der Schußabgabe sollte so schnell wie möglich nachgeladen werden. Oft ist ein zweiter oder dritter Schuß nötig.

Sonstige Hinweise:

  1. Jede Fahrt in den Busch ist eine extreme Geländefahrt. Es gibt Rinnen, Löcher, verborgene Baumstrünke. Es kann daher zu abrupten Fahrzeugbewegungen und Stops kommen. Die Ladefläche der Geländefahrzeuge ist nicht gepolstert und besteht aus hartem Metall. Gäste, die auf der Ladefläche sitzen, müssen sich daher gut festhalten. Eine Hand für die Waffe oder die Kamera, eine Hand um sich festzuhalten.
  2. Alle Bäume und Büsche in Namibia haben Dornen. Alle. Die Dornen sind hart und gehen durch jede Kleidung, auch durch die Haut. Sitzt man am Auto, muß man daher immer in Fahrtrichtung schauen und den Ästen und Büschen ausweichen. Auch harmlos aussehende Zweige machen tiefe Kratzer und zerreißen die schönste Safarikleidung.
  3. Der Jagdführer stoppt gerne für Fotos. Man muß es ihm aber sagen, denn die Motivsuche ist Sache des Fotografen.
  4. Es besteht immer die Gefahr eines Sonnenbrandes oder eines Sonnenstichs, vor allem, wenn man im Fahrtwind die Hitze nicht spürt. Für wirksamen Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung ist zu sorgen.

Das wäre es schon. Weidmannsheil!

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