Ein Gesetz, das eine Gesellschaft spaltet

Ein Gesetz, das eine Gesellschaft spaltet

Spalten soll man natürlich nicht. Das hören wir immer wieder und einer der furchtbarsten Vorwürfe, die man in die politische Diskussion einbringen kann, ist: „Du Spalter!“

Wir kennen das aus „Dem Leben des Brian“, einem der besten und prophetischsten Filme, die je gedreht wurden. Wer ihn je gesehen hat, erinnert sich an die Szene im Amphitheater, wo einem einsam Dasitzenden von der „Judäischen Volksfront“ (oder war‘s die Volksfront von Judäa?) ein verachtungsvolles: „Spalter!“ zugerufen wird. Man sollte sich diesen Film wieder und wieder ansehen, vieles ist dort vorausgewußt, wie schon Karl Kraus festgestellt hat, der aber den Film nicht gesehen hat sondern nur den Shakespeare gelesen.

Wir sind aber beim Waffenrecht und warum es die Gesellschaft spaltet. Bei uns zumindest und hier in der EU, was ja inzwischen leider schon dasselbe ist. Nicht in den USA, weil dort jeder, ja, wirklich jeder, das Recht hat, Waffen zu besitzen und zu tragen. Ein freies Land eben.

Aber wir hier in Österreich und in der EU haben ein Waffengesetz. Ein überaus strenges obendrein und dieses Gesetz spaltet unsere Gesellschaft. Es spaltet die Gesellschaft in solche, die sich daran halten und in solche, die sich nicht daran halten, also in die „Guten“ und in die „Bösen“.

Die „Guten“, das sind die armen Trottel, die sich genau an das Gesetz halten und die „Bösen“, das sind jene, denen dieses Gesetz einfach wurscht ist. Und wenn so ein „Guter“ einen kleinen, einen klitzekleinen Fehler macht, fällt die gesamte Bürokratie über ihn her. Es nützt auch nichts, wenn dieser Gute meint, alles richtig gemacht zu haben, denn das Gesetz ist eben so kompliziert, damit es nur ein rechter Bürokrat versteht und der einfache Bürger nicht. Aber dieser einfache Bürger ist registriert, er hat alles brav angegeben und das ZWR hat alles verzeichnet und wenn eben dieser kleine Fehler passiert, gibt es keine Gnade, dann ist alles weg, einkassiert, beschlagnahmt und eine saftige Strafe gibt es obendrein.

Jetzt zu den „Bösen“, die ja gar keine wirklich „Bösen“ sind, sondern nur Leute, die unsere Gesetzeskultur und unsere Verbotskultur nicht verstehen, die sich daher einfach nicht daran halten.

Wir haben diese Leute erlebt, wie sie zu Tausenden über unsere Grenzen geströmt sind, wie sie unsere hilflosen und lächerlichen Polizisten (wer war denn damals Innenminister?) einfach beiseite geschoben haben und an ihnen vorbei in unser gelobtes Land oder in das noch gelobtere Land, nämlich Deutschland, weitergewandert sind, oft auch von der ÖBB und Bussen transportiert wurden.

Und diese Leute wurden nicht kontrolliert, keine Fingerabdrücke, keine Pässe (die hatten sie nämlich weggeschmissen) und auch keine Taschen oder Rucksäcke. Und da war einiges drinnen. Einiges ist herausgefallen also etwa Handgranaten oder Pistolen, Munition auch. Hat nichts gemacht. Das kam in Container, die am Abend voll waren, aber den Hereinwandernden ist natürlich nichts passiert. Sie wurden in Waggons und Busse gesetzt und sind dann so langsam verschwunden. Und wie die Busse und Waggons nachher ausgeschaut haben, wissen einige, die das aber nicht erzählen dürfen.

Diese Leute sind also da und haben ihre Mitbringsel immer noch dabei oder inzwischen an Interessenten verkauft. Bei Terrorattentaten tauchen sie manchmal wieder auf und alle wundern sich, weshalb das so passiert, wo wir doch ein so wunderbares, strenges Waffengesetz haben.

Die Antworten sind klar: Manche halten sich daran und manche nicht. Und die sich daran halten, das sind die Falschen, nämlich die braven, tausendmal kontrollierten und registrierten Staatsbürger.

Die Gesellschaft ist gespalten. Wir aber sind nicht schuld. Wer schuld ist, das wissen wir.

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