Wer braucht einen Bodyguard?
Natürlich niemand. Bodyguards für unsere Politiker sind ein teurer und sinnloser Unfug. Eine Prestigeangelegenheit außerdem. Wer mehr solcher Männer im dunklen Anzug hat, ist bedeutender, das zeigt eine Rangliste, die sich in der Zahl der Bewacher ausdrückt.
Wir leben in einer Demokratie, in einer demokratischen Republik, in der das Recht vom Volk ausgeht. Unsere Politiker haben das Vertrauen des Volkes und wenn sie sich rechtstreu aufführen und anständig benehmen, werden sie von eben diesem Volk geachtet und geschätzt und brauchen daher keine Bewacher.
Ich kann mich noch an den Bundespräsidenten Körner erinnern. Der ist ganz allein in der Straßenbahn gefahren, im Ringwagen konnte man ihn manchmal treffen. Er hatte keine Begleiter, keinen Sekretär, keinen Bewacher, keinen Taschelträger und wenn er seine Erdäpfel eingekauft hatte – Körner war Junggeselle – hat er die selber getragen.
Den Unterschied zu unseren „Demokraten“ kann man besichtigen. Täglich. Dunkle riesige Limousinen, meist auch gepanzert, Begleitfahrzeuge, Blaulicht, Polizei, Cobra und was sonst noch alles aufgeboten wird. Und sollte einmal eine sogenannte „Ministerin“ mit dem Fahrrad ankommen, wird das groß im Fernsehen gebracht, weil es eben so außergewöhlich ist und nur dann vorkommt, wenn die Medien zuvor aufgeboten wurden und ihre Kameras aufgestellt haben.
Von den Kosten sage ich nichts. Sie sind inzwischen völlig egal. Die Minister und die Staatssekretäre und deren Bedienstete werden ja auch immer mehr und keiner fragt, was uns das kostet.
Also bitte keine Bewacher. Unsere Polizei hat besseres zu tun. Die Herrschaften, die uns regieren, sollen auf sich selber aufpassen und sich so benehmen, daß sie keine Leibwächter brauchen.
P.S.: Als der damalige Kanzler Klima nebst seiner charmanten Sonja (inzwischen Oberbereiterin der Spanischen) die große Kampagne gegen den privaten Waffenbesitz unter dem Titel „Waffen Weg!“ gestartet hatten, habe ich einen kleinen Vers geschrieben und der ging so:
„Wenn Profis meinen Leib bewachen,
„dann brauch ich ka‘ private Krachen!“
Paßt immer noch. Vor allem bei der Sonja.
P.P.S.: Natürlich weiß ich, daß die fesche Sonja nicht Oberbereiterin ist sondern Direktorin. Aber wer bereitet die Bereiter?
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