To ride, to shoot straight and to speak the truth

To ride, to shoot straight and to speak the truth

Das sind die drei Tugenden, die ein junger Mann erwerben sollte. Reiten, schießen und die Wahrheit sprechen. Das ist uralt. Im persischen Reich wurde das als wesentlich angesehen und das hat sich durch die ganze antike Welt als Standard guter Erziehung erwiesen.

Reiten ist unglaublich wichtig. Das ist ja nicht nur die Fähigkeit, sich auf dem Rücken eines Pferdes zu halten – das ist wesentlich mehr. Der kundige Umgang mit einem Lebewesen, das soviel stärker, soviel schneller und soviel schwerer als der Mensch ist der es beherrscht, prägt den Charakter eines jungen Menschen wie nichts anderes. Die Kommunikation mit diesem Tier ist ja nicht die kraftvolle Durchsetzung des eigenen Willens sondern das ist die Kommunikation, die nur durch Verständnis der Natur des Pferdes möglich und zu erreichen ist. Das zu erlernen ist eben Reiten, das Pferd zur Mitarbeit, zur einverständigen Mitarbeit zu führen, ist das Ziel.

Wer das geschafft hat, hat ungeheuer viel gelernt und für seine Persönlichkeit ewige Einsichten gewonnen.

Und was das Schießen anbelangt, dürfte auch jedem klar sein: Ein schlechter Charakter kann kein guter Schütze sein. Wer sich in diesen Kreisen bewegt, wird das bestätigen. Als ich einmal Jeff Cooper gefragt habe, wie denn der jetzige König von Jordanien so sei – ich wußte, daß er ihn im Schießen ausgebildet hat – hat er mir geantwortet: „Er schießt gut – das muß ein guter Mensch sein!“ Schießen, gut Schießen, das geht ohne Disziplin nicht. Und Disziplin ist genau das, was unseren jungen Menschen heute so bitter fehlt. Aus Disziplin entsteht Verantwortung und ohne Verantwortung ist ein Mensch ein Mensch ohne Orientierung, ohne Prinzipien, ohne Treue und ohne Ehrlichkeit.

Und da sind wir schon bei der letzten Tugend: die Wahrheit sprechen. Das heißt ja nicht nur die Wahrheit wissen, man muß sie auch sagen, sie vertreten und tapfer bekennen. Wir leben heute in einer Welt der Lüge. Jeder lügt. Jeder Politiker, jeder Journalist, jeder der sogenannten „Experten“. Und die Lüge ist aus der Angst geboren, sie dient der Verschleierung, dem eigenen Schutz. Die Lüge ist das Kennzeichen ungerechter Regime, totalitärer Regierungen. Und da wir keine mannhaften Menschen mehr haben, keine, die zur Wahrheit erzogen worden sind, sind wir nur mehr von Lügen, von Schwindeleien und Unwahrheiten umgeben.

Die Wahrheit sagt man heute nur mehr, wenn man das alte Sprichwort befolgt: „Wenn Du die Wahrheit sagst, solltest Du den Fuß im Steigbügel haben!“ Das ist es nicht. Die Wahrheit sagen und fest dazu stehen, das sollte es heißen.

Blicken wir auf die heute Jugend, auf die heutigen Männer und auf die Männer, die es werden wollen und sollen. Die drei Tugenden wird man wahrscheinlich fast nirgendwo mehr finden.

Übrigens, damit ich es nicht vergesse: Soeben ist das Reiten bei der Offiziersausbildung abgeschafft worden. Und wenn man beim Bundesheer die Wahrheit sagen will, sollte man auch schon einigermaßen vorsichtig sein.

Bleibt etwas? Will man überhaupt, daß etwas bleibt?

„Im übrigen denke ich, daß der Herr Verteidigungsminister ein Feigling ist. Denn er traut sich nicht, mir ein Interview zu geben. Und ich meine, daß es Österreich nicht verdient, einen Feigling als Verteidigungsminister zu haben.“

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